Raveras

Zum Ortsnamen:
Raveras ist die romanische Bezeichnung für unebenes Weideland. Der Wortstamm kommt aus dem Lateinischen ‚rova‘, was so viel wie Erdrutsch bedeutet. Gemeint sind sicher die steilen Hänge, welche durch das Wasser des Aclettabaches immer wieder runterrutschten. Der Name ‚Raveras‘ oder ‚Ravera‘ ist noch an zwei weiteren Orten in der Gemeinde anzutreffen. Früher hatte das Kloster hier eine Mühle. Diese wurde später umgebaut und dient heute als Wohnhaus (Haus Venzin). ‚La mulinera‘ war der Übername der 2006 verstorbenen Bewohnerin. Was viele nicht wussten: mit ihren Namen trug sie das ganze Leben ein Stück Disentiser Geschichte mit sich herum.

Raveras liegt wie Gonda auch am Aclettabach. Wo heute neue Häuser stehen, waren früher Holzschopfs und Gärten (siehe auch unter Gonda), aber auch die Weide für die Tiere. An speziellen Orten wurden Wassertümpel für die Flachsverarbeitung angelegt. Flachs war früher ein wichtiges Anbauprodukt der Landwirtschaft. Durch aufwändige Verfahren entstand daraus Leinen für die Stoffproduktion.

In Raveras befindet sich auch der Marktplatz, wo noch jedes Jahr Viehmärkte und im Frühling eine Viehaustellung stattfinden.

Die Gemeinde bewirtschaftet hier zudem die Abfallsammelstelle und die Kläranlage (1973). Beide Gebäude wurden grösstenteils 1998 neu errichtet und gleichen eher einer grösseren überdachten Halle. Die moderne Form passt wunderbar zur Umgebung.

Idyllisch gelegen, bewusst am Aclettabach, ist das Begegnungszentrum der reformierten Kirche Cadi „Aua viva“ (=lebendiges Wasser). Doch hier treffen sich nicht nur die reformierten Einwohner, nein, auch Menschen anderer Konfessionen sind hier herzlich willkommen. Hier finden periodisch kulturelle Anlässe statt.
Reformierte Kirchgemeinde
Klosterhof Salaplauna
Sennaria Surselva

 

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