Claustra

Prächtig und stolz erscheint die im Vorarlberger Barockstil erbaute Klosterfassade in der Mittagssonne. Die Abtei Disentis ist die älteste Benediktinerabtei der Schweiz. Disentis zählt zu den wichtigsten Wallfahrtsorten überhaupt. Die Klostergemeinschaft ist erstrebt, dieses Recht in Zukunft den Pilgern möglich zu machen.

Das Kloster übte grossen Einfluss auf Dorf und Region aus. Diese profitierten aber auch vom Kloster. So arbeiteten und arbeiten teilweise noch heute beide Hand in Hand. Im 7. Jahrhundert kam der Einsiedlermönch Sigisbert nach Desertina (die Einöde). Er bevorzugte einen sonnigen, abgelegenen Platz am Südhang von Disentis. Bereits um 614 stand hier die erste Kapelle, in der Mitte des 8. Jahrhunderts wurde die Regel des Hl. Benedikts eingeführt. Um diese Zeit gab es bereits eine Klostergemeinschaft. Weitere Kirchen und Kapellen wurden gebaut oder abgeändert. Im 17. Jahrhundert entstand der Grossteil des heutigen Barockbaus.

Erst im letzten Jahrhundert wurde der Bau durch den Westflügel vollendet. Das Kloster erlebte vor allem im Mittelalter eine grosse Blütezeit. Die Äbte von Disentis waren auch Landesherren und herrschten über weite Teile des Bündner Oberlandes, aber auch über das Urserental. Hinzu kamen Besitztümer in anderen Landesteilen, ja sogar in Oberitalien. Wichtige deutsche Kaiser wie Otto I. oder Friedrich Barbarossa besuchten das Kloster. Doch es gab auch schlechte Zeiten. Zu erwähnen sei hier der Sarazeneneinfall 940, die Klosterbrände von 1799 und 1846, welche das Kloster grösstenteils zerstörten. Überhaupt war der 19. Jahrhundert keine gute Zeit. Der Kanton Graubünden verlangte die Schliessung des Klosters. Soweit kam es zum Glück nicht. Heute zählt die Klostergemeinschaft rund 30 Mönche. Vor allem in den letzten Jahren verzeichnete das Kloster mehrere neue Eintritte. Mit den unten aufgeführten Links erhalten Sie weitere Informationen zum Kloster. 

Ora et labora – bete und arbeite! Der Tagesablauf der Benediktiner ist klar festgelegt. Das Kloster betreibt ein Gymnasium, der Gutsbetrieb wurde vor einigen Jahren verpachtet. Mönche, die nicht in der Bildung tätig sind, arbeiten im Haus, in der Verwaltung und in den verschiedensten Betrieben des Klosters. Ihre Aufgabe ist es, das Erbe so zu erhalten, damit das Kloster weiterleben kann.

2014 feiert das Kloster zusammen mit dem Dorf das 1400-jährige Jubiläum. Verschiedene Festlichkeiten sind geplant. Näheres erfahren Sie beim Anklicken der unteren beiden Links.

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